Wie wir künftig wohnen - 2. März 2021

Thomas Dörflinger CDU

Wie lösen Sie den Zielkonflikt zwischen dem ungebremsten Flächenbedarf für Wohngebiete und dem Landschaftserhalt und Naturschutz?

Die Bevölkerung im Landkreis Biberach nimmt zu. Aus diesem Grund entstehen in vielen Gemeinden Baugebiete, um der großen Nachfrage begegnen zu können. Ziel muss es sein, möglichst viel Wohnraum innerhalb der Gemeinde zu schaffen und die Ortskerne zu stärken. Genau dort setzt das Programm „Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum“ (ELR) an. Hier werden gezielt Privatpersonen bei der Schaffung von Wohnraum gefördert, indem zum Beispiel alte Hofstellen abgebrochen und neuer Wohnraum geschaffen wird. Der Landkreis Biberach nimmt hier einen Spitzenplatz ein. Wichtig wird auch sein, Innenentwicklung rechtlich leichter zu ermöglichen. Dazu wurde bereits die Landesbauordnung geändert, weitere Schritte müssen folgen. Abwegig sind für mich Forderungen der Bundes-Grünen, den Bau von Einfamilienhäusern zu verbieten.

Was wollen Sie tun, damit Eigenheime und Eigentumswohnungen erschwinglich bleiben bzw. wieder bezahlbarer werden?

Je höher das Wohnungsangebot, desto geringer ist der Druck auf die Immobilienpreise. Daher verweise ich auch auf die vorherige Antwort. Ganz gezielt wollen wir mit folgenden Maßnahmen das Bauen günstiger machen: Im Gegensatz zu den Grünen, planen wir das Baukindergeld auch über den 31. März 2021 hinaus zu gewähren. Dafür setzen wir uns beim Bund ein. Sollte die Verlängerung nicht möglich sein, so wollen wir als CDU ein Landes-Baukindergeld in Höhe von 1200 Euro je Kind und Jahr über einen Zeitraum von zehn Jahren einführen. Zusätzlich wollen wir die Erwerbsnebenkosten von Wohneigentum spürbar senken. Unser Ziel ist es, dass die Steuerpflicht für den Ersterwerb bei Wohneigentum entfällt. Des Weiteren planen wir die Grunderwerbsteuer grundsätzlich von fünf auf 3,5 Prozent zu ermäßigen.

Immer mehr Menschen haben Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Reichen die aktuellen Fördermodelle für die Schaffung solchen Wohnraums aus?

Wenn man den Druck auf dem Wohnungsmarkt sieht, dann müssen die bestehenden Programme weitergeführt und ausgebaut werden. Gerade auch Berufsgruppen, die während der Pandemie als systemrelevant eingestuft wurden, verfügen über keine hohen Einkommen und sind auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen. Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut (CDU) hat mit dem Landeswohnraum-Förderungsprogramm eines der größten Förderprogramme in der Geschichte des Landes aufgelegt. Jährlich stehen hierfür circa 250 Millionen Euro zur Verfügung, bei dem ein Schwerpunkt auf die Mietwohnraumförderung und insbesondere auf die soziale Mietwohnraumförderung gelegt wurde. Vor allem Menschen, die aufgrund geringeren Einkommens bei der Wohnungssuche benachteiligt und auf staatliche Hilfe angewiesen sind, profitieren davon.

Copyright Schwäbische Zeitung - Auszug aus o.a. Artikel der Ausgabe Biberach vom 2.3.2021

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