B 30: Regierungspräsidium sagt Vor-Ort-Termin zu - 12.9.22

Jäckle will erreichen, dass während der zweijährigen Sperrung der Verkehr nicht über Hochdorf geleitet wird

Die B 30 ist bei Hochdorf eine viel befahrene Straße. Eine Umleitung über die Dörfer würde für die Anwohner eine hohe Belastung bedeuten. Daher wird nach Alternativen gesucht. (Foto: Grüninger/Archiv)

Von Katrin Bölstler
Hochdorf


Das Regierungspräsidium Tübingen hat zugesagt, einen Vertreter zu einem Vor-Ort-Termin nach Hochdorf zu schicken, um über die geplante Sanierung der zwei Brücken über die B 30 auf Gemarkung Hochdorf zu sprechen. Das teilte Hochdorfs Bürgermeister Stefan Jäckle am Sonntag mit.

Seit einigen Wochen ist bekannt, dass ein Streckenabschnitt im Landkreis Biberach der B 30 voraussichtlich 2027/2028 zweieinhalb Jahre gesperrt werden soll, um die beiden sanierungsbedürftigen Brücken auf Höhe Hochdorf zu sanieren. Sollte es tatsächlich zu dieser langen Sperrung kommen, würde das täglich mehr als 20 000 Pendler betreffen, die zwischen Ulm und Ravensburg unterwegs sind.

Die Bürger von Hochdorf beschäftigen vor allem die Pläne des Regierungspräsidiums, die vorsehen, den Verkehr der B 30 in diesem Zeitraum durch Hochdorf und Teile der Gesamtgemeinde Ingoldingen umzuleiten. Die Gemeinde Hochdorf wäre aus Sicht vieler Bürger und Bürgermeister Jäckle durch den vorgesehenen Umleitungsverkehr in allen drei Ortsteilen enorm belastet. Auch die Gemeinde Ingoldingen wäre mit der Ortschaft Degernau betroffen. Zwischenzeitlich wurden von den Gemeinden sowie dem Landkreis Biberach ihre Bedenken beim Regierungspräsidium eingereicht.

„Der Umleitungsverkehr, so wie er bisher vom Regierungspräsidium vorgesehen ist, führt nicht nur zu einer unglaublich hohen Umwelt- und Verkehrsbelastung, sondern ist auch aus Sicherheitsaspekten problematisch“, so Bürgermeister Jäckle. „Wir müssen jetzt zeitnah mit allen Beteiligten Alternativvorschläge prüfen, damit es zu einer spürbaren Entlastung der Gemeinde Hochdorf kommen kann“, so Jäckle weiter. Neben den beteiligten Ämtern ist Bürgermeister Jäckle auch auf alle Abgeordneten des Landkreises zugegangen. Ein erstes Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger, der zugleich auch Verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ist, hat stattgefunden. Thomas Dörflinger konnte laut Jäckle die Sorgen und Befürchtungen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger wie auch der Streckenpendler nachvollziehen und habe seine volle Unterstützung zugesagt.

Auf seine Veranlassung hin soll es hierzu zu einem gemeinsamen Gespräch zwischen den beteiligten Gemeinden, dem Landkreis Biberach und dem Regierungspräsidium Tübingen kommen. „Bürgermeister Jäckle setzt sich stark für seine Gemeinde ein. Es ist nun wichtig, dass zeitnah weitere Alternativen geprüft werden, damit die Gemeinde Hochdorf entlastet wird. Daher bin ich dem Regierungspräsidium über die prompte Zusage dankbar, nach Hochdorf zu einem Vor-Ort-Termin zu kommen. Terminvorschläge hierzu liegen dem Regierungspräsidium bereits vor“, so Thomas Dörflinger.

Dass sich die Bauzeiten der Brücken durch entsprechende Bauweisen verkürzen lassen können, wird das Bauunternehmen Max Wild aus Berkheim in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung am Dienstag, 13. September, dem Gemeinderat Hochdorf vorstellen. „Auch wenn die Gemeinde Hochdorf weder Herr des Verfahrens noch Auftraggeber sei, sollen verschiedene Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden“, stellte Jäckle klar. Er wolle sichergehen, dass alle Optionen geprüft würden, um seine Gemeinde möglichst zu entlasten.

Denn wenn der gesamte Verkehr der B 30 zwei oder drei Jahre lang durch sein Dorf fließen werde, sei damit zu rechnen, dass die gesamte straßenbauliche Infrastruktur, die in Hochdorf und Schweinhausen in den vergangenen Jahren erneuert worden sei, danach kaputt beziehungsweise erneut sanierungsbedürftig sei. Er wolle sich nicht im Nachhinein vorwerfen lassen, dass er nicht alles menschenmögliche versucht habe, um das zu verhindern.

Parallel zu allen anderen Bemühungen suchte Jäckle in den vergangenen Wochen das Gespräch mit allen „betroffenen“ Grundstückseigentümern entlang der B 30-Grundstücke, die benötigt würden, um während der Bauzeit der neuen Brücken Ersatzbrücken aufzustellen. Alle hätten signalisiert, dass sie prinzipiell einer solchen Lösung positiv gegenüberstünden.

Copyright Schwäbische Zeitung - Ausgabe Biberach vom 12.9.2022

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