Die Biberacher Innovationsmeile wächst weiter - 2.10.23

Minister überbringt 5,5-Millionen-Euro-Bescheid für das Transferzentrum Industrielle Bioökonomie (TIB)

Finanzieller Startschuss für das TIB mit rund 5,5 Millionen Euro: (v. l.) Minister Peter Hauk, HBC-Prorektorin Heike Frühwirth, OB Norbert Zeidler, Landrat Mario Glaser, IHK-Vizepräsident Friedrich Kolesch und CDU-Landtagsabgeordneter Thomas Dörflinger. (Foto: Gerd Mägerle)

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Biberach


Einen Bewilligungsbescheid über rund 5,5 Millionen Euro hat Peter Hauk (CDU), Minister für Ländlichen Raum in Baden-Württemberg, am Donnerstag überreicht. Er bildet den Startschuss für das nächste Innovationsprojekt im Gewerbegebiet Aspach. Dort entsteht ab Frühjahr 2024 das Transferzentrum Industrielle Bioökonomie (TIB).

Die Hubertus-Liebrecht-Straße entwickelt sich zur Biberacher Innovationsmeile. Erst vor wenigen Tagen wurde dort das Innovations- und Technologiezentrum (ITZ) Plus eröffnet (SZ berichtete), das Start-up-Firmen aus den Bereichen Zukunftsthemen Biotechnologie und Energie die Möglichkeit zum Austausch und Umsetzen ihrer Ideen bieten soll. Direkt daneben soll nun ab 2024 die nächste Ideenschmiede gebaut werden.

Das Land Baden-Württemberg unterstützt damit die Entstehung eines weiteren Zentrums für nachhaltiges Wirtschaften in Biberach. „Mit dem Transferzentrum Industrielle Bioökonomie setzen wir einen neuen Impuls für die Zukunft unserer Wirtschaft und für mehr Klimaschutz“, sagte Hauk. „Wenn wir unser Klima langfristig und nachhaltig schützen wollen, müssen wir unseren CO2-Ausstoß deutlich reduzieren, die erdölbasierte Wirtschaft umbauen und in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft einsteigen.“ Man wolle fossile Kohlenstoffe durch regenerative Kohlenstoffe ersetzen. Ein wichtiger Schlüsselbereich für diese notwendige Transformation sei die Industrielle Bioökonomie, die in der Region Biberach neue Arbeitsplätze schaffe und den Grundstein lege für den wirtschaftlichen Erfolg des Landes von morgen, so der Minister.

Das TIB ist die fachliche und forschungstechnisch logische Weiterführung des kürzlich eingeweihten ITZ Plus. Als Folgeprojekt unterstützt das TIB die Transformation von einer erdölbasierten Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Der Fortschritt durch Forschung und Entwicklung in den Bereichen Biotechnologie und Bioökonomie wird durch das ITZ Plus und das Folgeprojekt TIB gestärkt und die Position Baden-Württembergs als Innovationsraum erweitert und gefestigt.

Die Hochschule Biberach (HBC) wird in dem Transferzentrum Projekte bearbeiten, an denen sich alle Fakultäten beteiligen können. Als ein Beispiel für diese interdisziplinäre Teamarbeit nannte Heike Frühwirth, Prorektorin für Forschung, Transfer und Kooperationen, die Entwicklung von Materialien auf Pilzbasis. Hierfür würden Kollegen aus Biotechnologie und Bauingenieurwesen zusammenarbeiten und nachhaltige Werkstoffe für das Bauwesen realisieren.

Im TIB sei auch ein sogenanntes Scale up-Labor geplant, das den Forschern eine Umsetzung ihrer Prozesse in einem deutlich größeren Maßstab ermöglicht. „Damit können wir Entwicklungen für und mit Unternehmen vom Labor in einen Demonstrationsmaßstab lückenlos begleiten und schließen so eine bisher bestehende Lücke“, sagte Heike Frühwirth.

Wie das ITZ Plus wird auch das TIB in Kooperation realisiert. Bauherrin ist auch hier die Stadt Biberach, die Baukosten von etwa 12,2 Millionen Euro prognostiziert. Der nun überreichte Bewilligungsbescheid von rund 5,5 Millionen Euro, der sich aus Landesmitteln und Mitteln aus dem europäischen EFRE-Programm zusammensetzt, ist für den Bau des Gebäudes gedacht. Ein weiterer Bescheid über etwa zwei Millionen Euro zum Betrieb des TIB soll folgen.

Die Stadt Biberach unterstützt den mit drei Millionen Euro und der Zusage, dass das TIB von der Stadt und der ITZ Plus Biberach GmbH mit ihrem Geschäftsführer Nikolaus Hertle betrieben wird. Der Landkreis Biberach finanziert den Bau mit 700.000 Euro, die IHK Ulm mit 500.000 Euro.

Biberachs Oberbürgermeister Norbert Zeidler bezeichnete den ländlichen Raum als wesentlichen Innovationstreiber und entscheidenden Faktor für die Prosperität des Landes. „Nicht nur in Stuttgart, Karlsruhe oder Neckarsulm wird am Wohlstand dieses Landes gearbeitet.“ Die Abkehr von fossilen Rohstoffen und Energieträgern hin zu nachhaltig erzeugten und nicht-fossilen sei ein Prozess mit revolutionärem Charakter und immensen Chancen, so Zeidler. Diese Transformation wolle man in Biberach aktiv mitgestalten.

Landrat Mario Glaser lobte die Kooperation der TIB-Partner, die es brauche, „um so ein Projekt zum Fliegen zu bringen“. Es gebe sowohl die ökologische Notwendigkeit für einen Wandel als auch die wirtschaftliche, um als Standort attraktiv zu bleiben.

Die bauliche Planung des TIB ist bereits im Gang. Der Spatenstich für das neue Zentrum soll schon im Frühjahr 2024 erfolgen.

Copyright Schwäbische Zeitung - Ausgabe Biberach vom 2.10.2023

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