Fahrzeugweihe unter Polizeischutz - 29.9.23

Schwendi hat nun drei neue Löschfahrzeuge - Polizei wohnt Einweihung bei

Von Bernd Baur
Schwendi


- Drei auf einen Streich: Wenn in einer Gemeinde mit der Größe Schwendis gleich drei neue Feuerwehrfahrzeuge in Dienst gestellt werden, ist dies ein seltenes und zugleich besonderes Ereignis. Am Samstag wurden in Schwendi im Beisein von circa 200 geladenen Gästen, überwiegend aus dem Feuerwehrwesen, drei nagelneue Fahrzeuge geweiht. Die Freiwilligen Feuerwehren Großschafhausen, Bußmannshausen und Schönebürg sind mit den neuen Fahrzeugen was die Ausstattung und Technologie betrifft nun auf dem neuesten Stand.

Pfarrer Martin Ziellenbach bei der Weihe der neuen Fahrzeuge.

Vor der Lazarus-von-Schwendi-Veranstaltungshalle waren die neuen Löschfahrzeuge aufgereiht, dem Anlass entsprechend waren sie mit einem Blumenkranz geschmückt. Alle drei Fahrzeuge sind Ersatzbeschaffungen. Die Feuerwehren in Bußmannshausen und Schönebürg erhielten jeweils ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) mit 1040 Liter Löschwassertank, die Wehr in Großschafhausen rückt nun mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W) mit 750 Litern Wasser an Bord aus. Die Anschaffungskosten für die drei Fahrzeuge betrugen circa 785.540 Euro. Unterstützt wurde die Investition vom Landkreis Biberach mit einem Zuschuss in Höhe von 184.000 Euro und dem Land mit Geld aus dem Ausgleichsstock, 65.000 Euro.

„Die drei Feuerwehren sind jetzt mit einem modernen, zeitgemäßen und leistungsfähigen Einsatzfahrzeug ausgestattet, ich übergebe sie hiermit offiziell“, sagte Bürgermeister Wolfgang Späth. Er dankte unter anderem dem Gemeinderat für die Freigabe der Finanzmittel. „Die Beschlüsse für die Vergabe waren immer einstimmig. Das zeigt, dass der Gemeinderat hinter der Feuerwehr steht“, erklärte Späth und würdigte zugleich die selbstlose Arbeit der Feuerwehrkräfte.

Basierend auf dem Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde entwickelten sich als Lösung für die Neuanschaffung die gelieferten Fahrzeugtypen, informierten die drei Kommandanten Florian Kohn (Bußmannshausen), Markus Blersch (Großschafhausen) und Andreas Ruß (Schönebürg) in ihrem Grußwort. „Alle Feuerwehrfahrzeuge in der Gemeinde sind nach dieser Anschaffung nun wasserführend. Sie unterstützen uns bei der effizienten Hilfeleistung, auch bei knapper Tagesverfügbarkeit“, erklärte Florian Kohn. Dass alle drei Kommandanten auf eine schlagkräftige Mannschaft zurückgreifen können, mache sie stolz und dankbar. Die neuen Löschfahrzeuge sind nicht nur ein Symbol für den Fortschritt und die Modernisierung dieser leistungsstarken Feuerwehren, „sie sind auch ein Zeichen, dass man in Gemeinschaft zusammensteht und die Sicherheit der Bürger gewährleistet“, bewertete Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller den Fahrzeugkauf. Auch künftig werde sich die Kreisfeuerwehrstelle für die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen und finanziellen Zuwendungen einsetzen.

Ein bedeutender Tag für die drei Wehren aus Großschafhausen, Bußmannshausen und Schönebürg. (Fotos: Bernd Baur)

Er könne sich nicht erinnern, jemals bei der Weihe von drei Feuerwehrfahrzeugen gleichzeitig dabei gewesen zu sein, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Josef Rief. Die Gemeinde sei dadurch besser beschützt, „aber wir können auch stolz sein, dass es hier noch viele Freiwillige gibt, die rund um die Uhr Dienst tun“, lobte Rief.

Schwendi habe dreifachen Nachwuchs erhalten, Prachtburschen seien es geworden, beschrieb der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger die Indienststellung der neuen Fahrzeuge. „Das Land hat zur Geburt ein Geschenk gemacht, das Geld ist sehr gut angelegt“, ist sich Dörflinger sicher. Die Feuerwehrkräfte seien ein Stützpfeiler der Gesellschaft, deren zunehmende Spaltung der Landespolitiker beklagte. „Die Feuerwehren verbinden. Sie zeigen, wie man sich erfolgreich auf Veränderungen einstellt“, sagte er.

Dieser seltene Anlass mit der Weihe gleich dreier Fahrzeuge zeige die Entschlossenheit der Gemeinde Schwendi, die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten, betonte Herbert Glutsch, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes. Dieser bedeutende Schritt stärke die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren, die längst nicht mehr nur Brandbekämpfer, sondern auch vielseitige Dienstleister der Gefahrenabwehr sind.

Stellvertretend für alle Feuerwehren der Gemeinde und des Umkreises sprach Torsten Guter (Kommandant Freiwillige Feuerwehr Sießen im Wald) die Glückwünsche zur Beschaffung der neuen Fahrzeuge aus. Den drei Kommandanten überreichte er eine Münz-Plakette mit dem Bild des Heiligen Christopherus, einem vielseitigen Schutzpatron. Diese Plakette wird in den neuen Fahrzeugen deponiert. Pfarrer Martin Ziellenbach segnete die Münzen, anschließend vollzog er mit seinem evangelischen Kollegen Marten Bernick die ökumenische Weihe der Fahrzeuge. „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ - Pfarrer Ziellenbach erinnerte an den Wahlspruch der Feuerwehr und bat im Gebet um den Segen für all diejenigen, „die bei einem Einsatz alles stehen lassen, sofort helfen und sich dabei vielleicht selber in Gefahr bringen“.

Ungewöhnliche Randerscheinung bei dieser Feuerwehr-Fahrzeugweihe: Die Veranstaltung stand unter Polizeischutz. Bereits zwei Tage zuvor kursierten über WhatsApp auf diversen Handys Nachrichten mit folgendem Text: „Josef Rief und Thomas Dörflinger kommen nach Schwendi. Wir fordern Asylaufnahmestopp im Landkreis.“ Tatsächlich hatten sich dann am Samstag knapp 15 Personen in der Nähe der Veranstaltungshalle versammelt, offenbar wollten sie der Veranstaltung beiwohnen. Thomas Dörflinger vermutete: „Sie haben vielleicht gemeint, wir beide sprechen zu dem Flüchtlingsthema.“ Nach Aussage von Polizei-Einsatzleiter Achim Andratzek wurden Platzverweise verteilt und auf den Charakter der Veranstaltung als geschlossene Gesellschaft hingewiesen. Nach einer gewissen Zeit seien die Personen abgezogen, alles war friedlich geblieben.

Copyright Schwäbische Zeitung - Ausgabe Laupheim vom 29.9.2023

© 2024 Thomas Dörflinger MdL

 07351-3400493  Braithweg 27, 88400 Biberach/Riß

Wir verwenden nur technisch notwendige Cookies um meine Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.