Neue Stadtbusse verkehren in Laupheim ab Juli elektrisch - 26.7.2025

Laupheim hat ab Juli einen klimafreundlichen Stadtverkehr: Den Start feierten Achim (von links), Philipp und Maximilian Reinalter, Landrat Mario Glaser, Oberbürgermeister Ingo Bergman, Horst Bottenschein, Landtagsabgeordneter Thomas Dörflinger und Ding-Geschäftsführer Bastian Goßner. Foto: Thomas Werz

Der ÖPNV in und rund um Laupheim startet ab Juli mit zwei großen Neuerungen: Erstmals gibt es zwei Stadtbuslinien. Diese Busse fahren zudem rein elektrisch.

Von Thomas Werz

Laupheim „Diese Busse sind nicht nur modern, sie sind ein Versprechen: Dass wir bereit sind für die Mobilität von morgen“, sagte Horst Bottenschein am Montag auf dem Betriebshof der Süddeutsche Verkehrslinien GmbH (SVL) in Baustetten. Denn was in vielen anderen Städten üblich ist, gibt es ab nächster Woche auch in Laupheim: Die Stadt bekommt ab dem 1. Juli erstmals einen Stadtlinienverkehr mit zwei Linien. Und auch sonst gibt es für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) rund um Laupheim einige Neuerungen.

SVL und RAB bedienen Linien um Laupheim

Ab dem 1. Juli hat der Landkreis Biberach das Linienbündel Laupheim für die kommenden zehn Jahre an die Bietergemeinschaft SVL und Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) vergeben. Bei der Ausschreibung sei der Kreis neue Wege gegangen, erklärte Landrat Mario Glaser. In der 140 Seiten umfassenden Ausschreibung sei es nicht nur um den Preis gegangen. „Auch die Qualität ist uns wichtig“, betonte Glaser. So seien Sonderpunkte vergeben worden für geringere Leerkilometer, auch die Busse müssten bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen.

„Laupheim bekommt zum ersten Mal einen echten Stadtverkehr, jetzt seid ihr eine richtige Stadt“, meinte der Landrat mit einem Augenzwinkern in Richtung Oberbürgermeister Ingo Bergmann. Die beiden Linien verkehrten künftig mit verlässlichem Takt und abgestimmt auf die Regionalbuslinien und die Bahn. Die SVL, ein Zusammenschluss der beiden Laupheimer Busunternehmen Reinalter und Bottenschein, hat dafür erstmals zwei vollelektrische Busse angeschafft.

SVL-Geschäftsführer Philipp Reinalter (von links), OB Ingo Bergmann und Landrat Mario Glaser auf der Probefahrt im E-Bus durch Laupheim. Foto: Thomas Werz

Regionalbuslinien fahren künftig mit HVO100

Auch auf den sechs Regionalbuslinien, die die umliegenden Gemeinden mit Laupheim verbinden, setzt man künftig auf Nachhaltigkeit. Die Busse werden mit dem klimafreundlichen und nicht-fossilen Kraftstoff HVO100 betrieben, der im Vergleich zu Diesel die Treibhausgasemissionen um bis zu 90 Prozent reduziert, so der Landrat. So sollen insgesamt jährlich 836 Tonnen CO2 eingespart werden. „Das entspricht in zehn Jahren einer Speicherleistung von umgerechnet 334.510 Bäumen“, erläuterte Glaser.

„Für Laupheim ist das ein großer und wichtiger Tag“, freute sich OB Ingo Bergmann. Man wolle es den Bürgern einfach machen, von A nach B zu kommen. „In Zeiten, in denen Linien gestrichen werden, ist das nicht selbstverständlich, daher geht mein Dank auch an den Kreistag und den Gemeinderat, aber auch an die Familien Reinalter und Bottenschein“, so Bergmann. „Wir wollen den Nahverkehr in Laupheim besser machen.“

Dass die beiden Laupheimer Busunternehmen Bottenschein und Reinalter 2015 das Wettbewerbsverfahren für den Stadtverkehr Laupheim und die Regiobuslinien verloren hatten, sei ein harter Schlag gewesen, erinnerte Horst Bottenschein. In den vergangenen zehn Jahren expandierte die SVL weit über Laupheim hinaus, bediente den regionalen ÖPNV von Lindau bis nach Ludwigsburg – um nun in der Heimat wieder durchzustarten.

Millionen-Investitionen in Infrastruktur

Die Transformation in der Antriebstechnik sei eine große Herausforderung. Das Investitionsvolumen allein für die Ladeinfrastruktur, um den Fuhrpark in Laupheim elektrisch betreiben zu können, betrage 3,5 Millionen Euro – ohne Fahrzeuge, erläuterte Bottenschein. Ohne die Unterstützung und den Mut von Kreis und Stadt, um in nachhaltige Mobilität zu investieren, wäre dies nicht möglich.

„Wir freuen uns, wenn Unternehmen und zuverlässige Partner aus der Region, den Zuschlag erhalten“, freute sich der Geschäftsführer des Donau-Iller-Nahverkehrs-GmbH (Ding), Bastian Goßner. Durch den Stadtverkehr und die elektrischen Busse komme es auch zu einer qualitativen Verbesserung, so Goßner.

Eine Verbesserung, für diese die Laupheimer Stadträtin Martina Miller seit Jahren kämpft. „Ein großer Wunsch geht in Erfüllung, das ist ein Meilenstein der Verkehrswende“, meinte Miller. Sie hoffe nun, dass „die Leute für Kurzstrecken das Auto stehen lassen und Bus fahren“.

Einen ersten Eindruck, wie der Stadtlinienverkehr durch Laupheim klimafreundlich funktioniert, konnten sich die Gäste bereits am Montag machen. Auf einer Probefahrt ging es im E-Bus durch die Stadt.

Änderungen im DING-Netz

Durch das Linienbündel Laupheim kommt es auch zu Fahrplanänderungen im Ding-Gebiet. Laut einer Pressemitteilung des Verkehrsverbunds komme es ab dem 1. Juli „zu einigen kundenfreundlichen Optimierungen“. Diese betreffen unter anderem die Regionalbuslinien im direkten Einzugsgebiet Laupheims, aber auch daran anknüpfend Verbindungen im Linienbündel Illertal. Zudem werden die beiden Linien ADKflex 3 und 4 zusammengelegt.

Alle Änderungen gibt es auf der Website www.ding.eu/fahrplan und in der „Unser-Ding“-App.

Copyright Schwäbische Zeitung - Ausgabe Laupheim vom 26.5.2025

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