Tierheim kommt an die Belastungsgrenze - 4.8.25

Thomas Dörflinger hat bei seinem Besuch im Tierheim Biberach fleißig mitgearbeitet und einen echten Einblick in die herausfordernde Arbeit bekommen - und natürlich durfte er am Ende auch noch die Babykatzen streicheln. Foto: privat

CDU-Landtagsabgeordneter Thomas Dörflinger blickt hinter die Kulissen des Biberacher Tierheims. Die größte Herausforderung sind die vielen Fundkatzen.

Von Tanja Bosch

BIBERACH - Im Tierheim Biberach ist derzeit kaum noch Platz: Mehr als 100 Tiere sind auf die Betreuung des engagierten Teams angewiesen. Vor allem bei den Katzen steigt die Zahl stetig. Aktuell sind rund 60 Katzen vor Ort, 27 Hunde und noch andere Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Rennmäuse und Vögel. Bei seiner Sommertour machte der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger Halt im Kreistierheim, kam mit den Verantwortlichen ins Gespräch und befasste sich auch mit der neuen Katzenschutzverordnung.

Vor allem Fundkatzen, oft krank oder unterernährt, stellen das Tierheim-Team rund um Leiterin Sandra Heidrich vor große Herausforderungen. Der Tierschutzverein im Landkreis Biberach schlägt deshalb Alarm - und fordert eine Katzenschutzverordnung für die Stadt Biberach und alle Kommunen im Kreis. Die Gemeinde Eberhardzell hat diese bereits erlassen und sollte Vorbild für die anderen Kommunen im Landkreis sein.

„Wir kommen an unsere Grenzen“, sagt Christl Schuster, Vorsitzende des Tierschutzvereins, der sich für das Biberacher Tierheim zuständig zeigt. „Die Katzenschutzverordnung liegt uns sehr am Herzen und würde auch helfen, das Tierleid zu verhindern.“

In mehreren Räumen sitzen Katzenmütter mit ihren Jungen, dazwischen Jungtiere, die ohne Muttertier gefunden wurden, sowie ausgewachsene Tiere, die niemand vermisst. Viele von ihnen brauchen intensive Pflege. „Die Kosten und der Betreuungsaufwand steigen mit jeder Katze“, sagt Christl Schuster. Die Katzenschutzverordnung wäre eine große Hilfe – durch konsequente Kastration und Kennzeichnung von Freigängerkatzen. Ziel ist es, die unkontrollierte Vermehrung freilebender Katzen einzudämmen und langfristig die Zahl der Fundtiere zu reduzieren.

Die meisten Tiere, um die sich das Biberacher Tierheim-Team kümmert, sind Fundkatzen (vv.l.): Sandra Heidrich (Tierheimleiterin), Elisa Wenger, Christl Schuster (Vorsitzende des Tierschutzvereins) und Teresa Haid. Foto:privat

Anhand der Zahlen ist auch zu sehen, wie viele Katzen wirklich Hilfe benötigen. 2023 kamen 318 Fundkatzen ins Tierheim, 2024 stieg die Zahl nochmals auf 406 an. Ziel ist es, sie aufzupäppeln und hoffentlich an neue Besitzer zu vermitteln. Und weil der Platz knapp wird, gibt es fürs Biberacher Tierheim sogar eine Liste an Pflegefamilien, die sich vorübergehend um die Tiere kümmern. „Wir sind auch immer weiter auf der Suche nach Pflegefamilien“, sagt Christl Schuster. „Sie sind eine große Hilfe für uns und dafür sind wir sehr dankbar.“

„Mir war gar nicht bewusst, wie groß das Problem der Fundkatzen wirklich ist“, sagte Thomas Dörflinger, der am Freitag zum kleinen Praktikum im Tierheim antrat. Vor allem die Babykätzchen taten es ihm an, am liebsten hätte er sofort eines mitgenommen. Doch Thomas Dörflinger kam schließlich nicht nur zum Streicheln, sondern packte auch beim Füttern und Saubermachen mit an. Die Tierheimleitung nutzte schließlich die Gelegenheit, um auf die Katzenschutzverordnung hinzuweisen – und hofft nun auf politische Unterstützung.

Und während andere Gemeinden wie Eberhardzell bereits Maßnahmen ergreifen, gibt es im übrigen Landkreis Biberach bislang keine vergleichbare Verordnung. Der Tierschutzverein fordert daher ein Umdenken – am besten auf Kreisebene. „Es geht nicht nur um überfüllte Tierheime, sondern um aktiven Tierschutz“, so die Vorsitzende.

Und trotz aller Herausforderungen blickt das Team des Tierheims mit großer Vorfreude auf das beliebte Tierheimfest: Am 30. und 31. August öffnet das Tierheim Biberach seine Türen für Besucherinnen und Besucher. Mit Führungen, Vorführungen, Infoständen, Kaffee und Kuchen sowie vielen tierischen Begegnungen lädt das Fest zum Kennenlernen, Mitmachen und Unterstützen ein. Los geht's am Samstag schon um 10 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr.

Weitere Informationen, Unterstützungsmöglichkeiten und eine Liste der Tiere, die ein Zuhause suchen, gibt es auch online unter: www.tierschutzverein-biberach.de

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© Schwäbische Zeitung, Ausgabe Biberach vom 4.8.2025

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